Last update: 09/10/2018, Prof. Dr. med. Miguel B. Royo Salvador, Arztnummer: 10389. Neurochirurg und Neurologe.
In der Publikation, „Herniated disc in the workplace […]“/Bandscheibenvorfall am Arbeitsplatz“, und in weiteren ähnlichen Publikationen, werden unsere Ergebnisse ausgewertet und verglichen. Unserem Vorgehen, im Fall eines lumbalen Bandscheibenvorfalls, wird dabei der Vorzug gegeben.
Am häufigsten erfolgt ein neurochirurgische Eingriff bei einem lumbalen Bandscheibenvorfall. Diesbezüglich fragen Patienten häufig:
In den meisten Fällen kann eine Lumbalischialgie durch sachkundige Heilbehandlung beseitigt werden; meistens kann dies mit einfachen Heilverfahren erreicht werden.
95% der Fälle sind mit krankengymnastischen Übungen, Entspannungsübungen, entzündungshemmenden Medikamenten und Analgetika behandelbar.
Der Organismus heilt sich so zu sagen selbst, die entzündungshemmenden Medikamente lindern die Entzündung, die durch die Kompression der Nervenwurzel verursacht wurde. Analgesika lindern die Schmerzen an der Nervenaustrittsstelle und im Bereich der lumbalen Nervenwurzel.
Um jedoch besser zu verstehen, was bei einer Lumboischialgie genau passiert, müssen zunächst folgende Basiskonzepte erklärt werden:
Man spricht von Ischiasschmerzen wenn die Schmerzen im gesamten Verlauf des Ischiasnervs zu spüren sind, also von der Lendengegend ins Gesäß bis zur Rückseite des betroffenen Beins und zum Fuß ausstrahlen.
Strahlt der Schmerz bis zur Vorderseite des betroffenen Beines aus, und also im gesamten Verlauf des nervus cruralis zu spüren ist, spricht man von Cruralgie.
Es ist wichtig, zwischen diesen beiden Arten von Schmerzen zu unterscheiden, da sie uns einen Hinweis darauf geben, welche Nervenwurzeln betroffen sind.
Eine der häufigsten Ursachen ist die Kompression (Quetschung) der Nervenwurzeln bei einem Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelregion. In einigen Fällen aber liegt die Ursache der Nervenstörung im so genannten Facettensyndrom, das weiter unten erklärt wird.
Bei einem Bandscheibenvorfall treten Teile der Bandscheibe, eine flexible Verbindung zwischen den Wirbeln, in den Wirbelkanal. Bandscheiben bestehen aus zwei Teilen, einem harten, faserknorpligen äußeren Faserring (Anulus fibrosus) und einem innerer Nucleus pulposus (Gallertkern), der wie ein Wasserkissen die Wirbelsäule abfedern hilft. Schrumpf, reißt oder wird der annulus fibrosus durchbrochen, tritt der Nucleus pulosus teilweise oder vollständig aus dem Faserring aus; man spricht von einem Bandscheibenschaden. Dabei unterscheidet man zwischen einer Bandscheibenverwölbung (hier verlagert sich das Bandscheibengewebe nach außen, ohne dass der Bindegewebsring der Bandscheibe zerreißt) und einem Bandscheibenvorfall (komplettes Heraustreten des Nucleus pulosus). Die austretende Gallertmasse kann auf die umliegenden Nerven drücken und Beschwerden verursachen.
Handelt es sich um Nervenwurzeln, die in Richtung der unteren Extremitäten ziehen, kommt es zu Verletzungen, deren Folge Schmerzen, Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen sein können.
Aus praktischen Gründen werden Bandscheibenverwölbung und Bandscheibenvorfall unter einem Krankheitsbild zusammengefasst, und in den meisten Fällen ist ein chirurgischer Eingriff nicht nötig. Irrtümlicherweise wird zum Beispiel geglaubt, dass bei einem Bandscheibenvorfall eine OP unumgänglich sei, nicht aber bei einer Bandscheibenverwölbung.
Ob eine OP-Indikation gestellt wird oder nicht, ist allerdings nicht von der Art des Bandscheibenschadens abhängig. Grundvoraussetzung für alle invasiven Maßnahmen bei einer von einem Bandscheibenvorfall verursachten Lumboischialgie ist eine Übereinstimmung der Ergebnisse aus Anamnese, klinischer und bildgebender Diagnostik. Es gibt viele Bandscheibenvorfälle ohne neurologische Begleitsymptomatik, bei denen invasive Maßnahmen nicht in Frage kommen. Bei eindeutiger Bandscheibenprotrusion die zu hochgradiger Lähmung führt, ist ein sofortiges operatives Vorgehen dringend nötig.
CT und MRT verdeutlichen die Art der Nervenkompression, und lassen uns genauer bestimmen, gegen welche Nervenwurzeln im Einzelnen Druck ausgeübt wird. Im Falle eines chirurgischen Eingriffs zeigen sie an, an welcher Stelle die Inzision vorgenommen werden soll. CT und MRT geben nicht an, ob und wann eine operative Behandlung in Frage kommt.
Elektromyografie (EMG) und Elektroneurographie (ENG) sind Zusatzuntersuchungen, die Muskel- und Nervaktivität messen. Im Falle einer Lumboischialgie helfen sie uns, die Art und das Ausmaß einer Nervenverletzung zu diagnostizieren. Nicht alle Verletzungen, die während einer neurologischen Untersuchung zum Vorschein kommen, lassen sich in einer ENG oder EMG nachweisen.
In den meisten Fällen von Lumboischialgie sind Maßnahmen zur Schmerzlinderung, zur Entspannung der Muskulatur und zur Entlastung der Nervenwurzeln ausreichend. Der Organismus selbst übernimmt die Heilung, wenn durch Abschwellung, das Heraustreten der Bandscheibe zum Teil rückgängig gemacht wird, so dass der Bandscheibenschaden weder zu einer aktiven Nervenverletzung, noch zu Instabilität oder Belastung führt.
Mit entzündungshemmenden Medikamenten, können die Beschwerden und Schmerzen am gequetschten Nerv beseitigt werden. Sollte dies nicht ausreichen, können zur sofortigen Schmerzlinderung auch Analgetika verabreicht werden. Entlastung und Schonung sind wichtig, um einerseits den Druck gegen die Nervenwurzeln zu reduzieren, andererseits dem Körper die Möglichkeit zu geben, den Bandscheibenvorfall wieder zur Abschwellung zu bringen.
Physikalische Therapie im Fall einer Lumboischialgie verfolgt dreierlei:
Eine Physiotherapie, bei der ein erhöhter Druck auf die Bandscheiben ausgeübt wird, kann die Beschwerden allerdings verschlimmern und sogar Schäden an weiteren, vorbelasteten Bandscheiben verursachen. Daher muss diese therapeutische Maßnahme von ausgebildetem Personal durchgeführt werden.
Eine klare OP-Indikation im Falle eines Bandscheibenvorfalls besteht, wenn der Patient mindestens zwei der folgenden Merkmale aufweist:
Bei starken oder chronischen Schmerzen, sind die Erwartungen des Patienten sowie der Invaliditätsgrad Faktoren, die bei der Entscheidung zur Operation berücksichtigt werden müssen. Bei einer OP-Indikation wegen neurologischer Schäden, Kraft- und Sensibilitätsverlust oder Funktionsstörungen der Schließmuskeln, ist ein chirurgischer Eingriff „nicht überstürzt aber unweigerlich“ durchzuführen. Sollte es zu einem totalen Kraftverlust kommen, wird der erlösende Eingriff keine Verbesserung herbeiführen.
Bei starken oder chronischen Schmerzen, sind die Erwartungen des Patienten sowie der Invaliditätsgrad Faktoren, die bei der Entscheidung zur Operation berücksichtigt werden müssen. Bei einer OP-Indikation wegen neurologischer Schäden, Kraft- und Sensibilitätsverlust oder Funktionsstörungen der Schließmuskeln, ist ein chirurgischer Eingriff „nicht überstürzt aber unweigerlich“ durchzuführen. Sollte es zu einem totalen Kraftverlust kommen, wird der erlösende Eingriff keine Verbesserung herbeiführen.
Wie wird ein lumbaler Bandscheibenvorfall operiert?
Bein einem lumbalen Bandscheibenvorfall gibt es so viele Diagnosen wie Krankengeschichten, so viele OP-Indikationen wie Patienten und so viele Arten zu operieren wie Chirurgen. Grundsätzlich aber verfolgt ein chirurgischer Eingriff bei einem Bandscheibenvorfall Dreierlei: das Erste und Wichtigste ist, den komprimierten Nerv zu entlasten; zweitens muss das betroffene Segment der Wirbelsäule stabilisiert werden und drittens sollte versucht werden, die Höhe der Bandscheibe zu erhalten.
Über diesen Link können Sie Erläuterungen zu Indikationskriterien im Falle eines chirurgischen Eingriffs bei einem Bandscheibenvorfall, wie sie in den medizinischen Leitlinien des Institut Chiari de Barcelona niedergelegt sind, nachlesen.
In dem Artikel „Hernia discal lumbar en el ámbito laboral. Resultados de un análisis retrospectivo de una serie de 189 pacientes consecutivos/ Arbeitsbedingte lumbale Bandscheibenvorfälle. Resultate einer retrospektiven Analyse einer Reihe von 189, in Folge operierter Patienten „. Rev Neurol. 1998 Oct;27(158):574ó6, veröffentlicht von Revista de Neurología, werden die Resultate der gesamten einschlägigen Bibliographie (Lehrbücher und Datenbanken der Medline® von 1966 bis 1998) zusammengefasst und analysiert.
Unsere Methode grafisch dargestellt: „Trachte stets die besten Resultate mit minimal aggressiven Mitteln zu erreichen.“ Unsere Operationstechnik bei einem lumbalen Bandscheibenvorfall
Die möglichen Operationstechniken, die wir im Falle eines Bandscheibenvorfalls durchführen und die zu unterschiedlichen Resultaten führen, sind folgende:
Um die adäquateste und gleichzeitig am wenigsten invasive OP-Technik auszuwählen, ist es besonders wichtig die Art der Kompression an Nervenwurzeln sowie den Zustande des Rückenmarks eindeutig zu bestimmen.
Handelt es sich um eine radikuläre Kompression, kommen eine der ersten drei genannte Behandlungsmöglichkeiten in Betracht, je nach Größe, Lokalisation und charakteristische Textur der Quetschung.
Besteht eine offensichtliche Instabilität der Wirbelsäule, wird man sich eher für eine lumbale Arthrodese entscheiden. Kriterien um den Instabilitätsgrad der Wirbelsäule zu bestimmen sind von Arzt zu Arzt unterschiedlich. In unserem Fall, nehmen wir ein Arthrodese nur dann vor, wenn die seitlichen Röntgenaufnahmen in Flexion und Extension eine abnormale Mobilität der Wirbelsäule aufzeigen und diese für die Symptomatik des Patienten verantwortlich ist.
Bei 189 operierten Patienten ließen die Kriterien in nur drei Fällen eine Indikation zur Arthrodese zu; in einem Fall mit Knochenaufbau allein; in den beiden anderen Fällen mit instrumentierter Arthrodese und Knochenaufbau. Das Arthrodese Verfahren, das zum Einsatz kommt, hängt von der Art der Wirbelinstabilität und vom jeweiligen Chirurgen ab.
Die Wirbelbogengelenke dienen der gelenkigen Verbindung benachbarter Wirbel. Die Gelenkflächen dieser paarigen Gelenke liegen auf den beiden unteren und den beiden oberen Gelenkfortsätzen aufeinander folgender Wirbel. Die Höhenminderung der Bandscheibe kann das Gefüge dieser so genannten „Facettengelenke“ irritieren. Verliert die Bandscheibe an Höhe, zum Beispiel nach langem Stehen, werden die Wirbelbogengelenke überlastet und führen bei einer gesunden Person zu lumbalen Schmerzen.
Bei Patienten mit arthritischen Erkrankungen der Facettengelenke, oder wenn es im Falle eines Bandscheibenvorfalls zu einem Kollaps der Foramen intervertebrale kommt, geht von den Facettengelenken, auch in einer Ruheposition, lumbaler Schmerz aus, der manchmal bis in die unteren Extremitäten ausstrahlt, ohne dass diese einer Nervenwurzeln zuzuordnen wären. In diesem Fall weist der Patient eine ähnliche Symptomatik wie im Falle einer Lumboischialgie auf, in den MRT oder CT oder EMG Aufnahmen ist diese jedoch nicht nachweisbar.
Man geht von einem Facettensyndrom aus, wenn das Ergebnis einer neurologischen und bildgebenden Untersuchung, trotz Ischiasschmerzen, ein negativer Befund ist. Eine sichere Diagnose einer Wirbelgelenkarthrose ist nur durch eine Probeinjektion in die Wirbelgelenke möglich. Dabei wird mit Hilfe eines TV-RX Aparates lokal wirkendes Betäubungsmittel injiziert. Die Schmerzen gelten als facettenbedingt, wenn sie sich nach der Injektion nicht mehr zu fühlen sind.
Schmerzfreiheit im Falle eines Facettensydroms erreicht man, indem die Nerven der Facettengelenke durch eine Läsion zerstört werden. Genau so wie ein Zahnarzt einen Zahn entfernt, um die von ihm verursachten Schmerzen zu beseitigen.
Wir setzen dabei erfolgreich auf das chirurgische Verfahren der Elektrokoagulation, das
das durch den Einsatz von Hochfrequenzstrom Präzision und gesundheitliche Unbedenklichkeit garantiert.
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